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Besichtigung der Sonderausstellung „Maximilian I., Kaiser, Ritter, Bürger von Augsburg“ im Maximilianmuseum Augsburg

 

 

Vor dem Hintergrund des 500-jährigen Todestages von Kaiser Maximilian I. präsentiert das Maximilianmuseum der Stadt Augsburg bis zum 15.09.2019 eine Sonderausstellung über eine der schillerndsten Herrscherpersönlichkeiten der damals anbrechenden Neuzeit.
Am Freitag, den 19. Juli 2018 konnten sich annähernd 20 Vereinsmitglieder bei einer fachkundigen Führung selbst ein Bild von dem breiten Spektrum der Ausstellung machen.
Maximilian I. war dazu in besonderer Weise mit unserer Heimatstadt Augsburg verbunden. Dies verdeutlichen seine 17 bezeugten Aufenthalte mit einer Gesamtdauer von annähernd 3 Jahren, die ihm nicht zuletzt auch die Bezeichnung „Bürgermeister von Augsburg“ einbrachten.
In Augsburg saßen seinerzeit die bedeutendsten und finanzkräftigsten Handelshäuser, am bekanntesten sicherlich das Haus Fugger. Die Aufenthalte dienten demnach auch dazu, Verträge über die Finanzierung des Herrscherhauses auszuhandeln. Aber auch geistige Kontakte kamen in der Stadt des Humanismus nicht zu kurz. Konrad Peutinger, langjähriger städtischer Stadtschreiber und einer der bekanntesten Humanisten innerhalb des Augsburger Zirkels wurde von Maximilian I. zum kaiserlichen Rat ernannt.
Für uns Münzfreunde und Sammler präsentierte die Ausstellung auch das Augsburger Münzwesen dieser Zeit. Im Jahre 1509 verlegte nämlich der Pfandinhaber der Reichmünzstätte Basel, Graf Eberhard von Königstein, seine Münzstätte Basel nach Augsburg. Neben der Wirtschaftskraft der „Metropole Augsburg“ war hierfür sicherlich auch die räumliche Nähe zu seiner benachbarten Reichsmünzstätte Nördlingen ausschlaggebend, was sich durch die Verpflichtung gemeinsamer Münzmeister belegen lässt. Neben den im freien Handel auch häufig anzutreffenden Batzen und Halbbatzen präsentierte die Ausstellung der Reichsmünzstätte auch einen extrem seltenen Goldgulden mit dem Bildnis des heiligen Ulrich nach einem Entwurf des bedeutenden Augsburger Malers Hans Burkmair.
Neben den Münzen der Reichsmünzstätte wurden auch sogenannte Gemeinschaftspfennige zwischen dem Bischof von Augsburg in seiner Eigenschaft als originärer Münzherr und dem Rat der Stadt des 15. Jahrhunderts in die Ausstellung aufgenommen. Der Bogen wurde dann zur Augsburger „Stadtmünzstätte“ weitergesponnen, die unter dem Enkel und Nachfolger Maximilians, Kaiser Karl V. im Jahre 1521 das Münzrecht erhielt und ab diesem Zeitpunkt Nominale wie Goldgulden, Batzen Halbbatzen, Pfennige, Heller und später auch „Zehner“ ausprägte.
Hingewiesen werden darf auch auf den umfassenden Ausstellungskatalog des Maximilianmuseums, der auch einen interessanten Beitrag ‚Münzprägung vom Dom zur Stadt‘ zur Münzgeschichte Augsburgs der Epoche Maximilians I.: enthält.     J.D.