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Medaillon Konstantin des Großen, 312 n. Chr.

 

 

Konstantin d. Große, Medaillon, Silber, 6,40 g;
315 n. Chr. Ticinum (
heute Pavia) oder ev. Rom,


 
 
Vorderseite: IMP CONSTANTINVS P F AVG;
Gepanzerte und behelmte Büste Konstantins d. G. im Dreiviertelporträt nach links gewandt, mit der Rechten Pferd am Zügel, vor der linken Schulter einen Schild mit römischer Wölfin und Romulus und Remus haltend; hinter dem Schild ragt ein Kugelzepter hervor. Vorn am Federhelmbusch befindet sich eine runde Scheibe mit Christogramm.
 
 
 
 
 
 
 
 
Rückseite: SALVS REI PVBLICAE;
der auf einem Podest stehende Kaiser wird von Viktoria bekränzt, davor neun Soldaten

Dieses konstantinische Medaillon steht im Mittelpunkt der Ausstellung "Konstantin 312" der Staatlichen Münzsammlung in München.
 
 
 
 
Das Jahr markiert ein zentrales Datum der Weltgeschichte: Am 28. Oktober 312, also vor 1.700 Jahren, schlug das Heer Konstantins des Großen vor den Mauern Roms die Truppen des Maxentius im Zeichen Christi. Auch wenn der Sieger in Christus wahrscheinlich zunächst nur eine andere Erscheinungsform des römischen Sonnengottes Sol invictus gesehen hat, legte er mit seiner Entscheidung zur Förderung der christlichen Religion und Kirche die Grundlagen für die nächsten Jahrhunderte weströmischer und byzantinischer Geschichte. Die historische Bedeutung des konstantinischen Medaillons besteht darin, dass es beweist, dass das Christogramm spätestens ab 315 als magisches Siegeszeichen für Konstantin Verwendung fand. Der durch Laktanz in seinem wohl 313/14 verfassten Buch De mortibuspersecutorum überlieferte "Traum" Konstantins (44, 4-6) wird durch das Zeugnis des Silbermedaillons im Kern also als historisch erwiesen, der andernfalls leicht als Erfindung des Kirchenvaters abgetan werden könnte.
 
 
 
 
Zu Recht spricht man heute von der 'konstantinischen Wende' des Jahres 312. Seit dem Sieg an der Milvischen Brücke förderte Konstantin den Bau von Kirchen, berief Konzilien ein, ernannte einen hoch gebildeten Christen zum Erzieher seines Sohnes Crispus und verlieh seiner Gesetzgebung gewisse christliche Akzente. Nur wenige Jahrzehnte später, genauer am 10. Januar 381, wurde das Christentum dann durch Theodosius I. zur allein gültigen römischen Staatsreligion erklärt (Codex Theodosianus 16, 5, 6).
 
 
 
 
In der Ausstellung wird die Geschichte Konstantins und seiner Gegenspieler im Spiegel der Münzen dargestellt. Präsentiert werden insgesamt 168 Münzen, die auch im preiswerten Begleitband abgebildet sind. Eine sehenswerte Ausstellung nicht nur für Antikensammler!
 
 
 
 
 
Termin:
31. Oktober 2012 bis 30. September 2013
Ort:
Staatliche Münzsammlung München
Residenzstraße 1
(Eingang Kapellenhof)
D-80333 München
Kontakt:
Kay Ehling
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Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
 
Zu der Ausstellung ist ein Begleitbuch von Kay Ehling erschienen.


© Münzbilder und Text Staatliche Münzsammlung München;
http://www.staatliche-muenzsammlung.de